Was ist der Cabochon Schliff?
Ein Edelstein im Cabochon Schliff ist oben rund und glatt und unten flach (höchstens ein bisschen gewölbt). Im Gegensatz zum Facettenschliff, bei dem einem Edelstein durch den Schleifer viele kleine Flächen verpasst werden, die dann zum klassischen Funkeln führen. Da er nun einmal nicht funkelt, besteht der Charme des Cabochon-Steines darin, dass die Farbe besonders intensiv zur Geltung kommt. Das liegt zum einen daran, dass der Stein nach oben gewölbt ist, das Licht also direkt hindurch scheint. Zum anderen werden für den Cabochon Schliff Rohsteine verarbeitet die eher milchig oder etwas durchwachsen sind, auf jeden Fall nicht ganz klar. Sonst würde der fertig geschliffene Edelstein leicht „glasig“ wirken, so aber kann die Farbe schön kompakt zur Geltung kommen.
Der Begriff Cabochon kommt aus dem französischen und bedeutet in etwa „Kapuze“ also „hoodie“ im heutigen Sprachgebrauch 🙂
Der Fachmann spricht heute von einem Edelstein im Cabochon-Schliff, also z.B. ein Turmalin im Cabochon Schliff, kurz gesagt auch ein Turmalin-Cabochon. Wenn manchmal nur lapidar nach einem Cabochon-Stein gefragt wird, wissen wir in der Goldschmiede nicht genau was gemeint ist.
Manche Edelsteine kommen am besten im Cabochon-Schliff zu Geltung, weil sie Einschlüsse haben, die so schön sind, dass sie durch die glatte Oberfläche besser zu sehen sind. Sie machen den Stein dann zu etwas ganz Besonderem.
So ist es zum Beispiel mit dem Rutilquarz. Hier hat ein ganz normaler Bergkristall hunderte von Einschlüssen aus dem Mineral Rutil. Diese sind nadelartig im Kristall eingewachsen, was zu geheimnisvollen Mustern führen kann.
Wie bei unserem neuen Ring aus der Goldschmiede-Werkstatt: gewickeltes Rose-Gold und ein großer Rutilquarz-Cabochon.