Was sind eigentlich Barocksteine?
Barocksteine heißen eigentlich „barock geschliffene Edelsteine“, aber da wir in der Branche ja manchmal etwas mundfaul sind, werden sie meistens lapidar Barocksteine genannt. Das besondere an ihnen ist, dass sie ganz knubbelig, organisch und unregelmäßig aussehen. Ungefähr so wie Barockperlen. Der Schleifer präpariert für diese Form den Edelstein aus dem ihn umgebenden Muttergestein und hat dann einen bunten kleinen Klumpen mit vielen scharfen Kanten und Ecken. Diese werden dann glatt geschliffen, die ursprüngliche unregelmäßige Grundform des Edelsteins wird aber größtenteils beibehalten.
Diese besondere Schleiftechnik ist ziemlich neu und bringt grade knallige Farben von Edelsteinen richtig gut zur Geltung. Als ich das erste mal einen Barockstein gesehen hatte, war ich schockverliebt und quiekte voller Begeisterung „der sieht ja aus wie ein Gummibärchen, das zu lange in der Sonne gelegen hat“. Ich meinte das auch total positiv. Schließlich sind Gummibärchen Design-Ikonen und der dekonstruktivistische Ansatz mit dem der Schleifer sich dem Thema genähert hat, ist wirklich einzigartig. Der Schleifer fands (trotz Erklärung meinerseits) nicht sooo witzig. Hat mir diesen wunderschönen Roten Turmalin im Barockschliff aber trotzdem verkauft.
Wir haben den barocken Turmalin grade zu einem Ring verarbeitet, also liebe Naschkatzen, wer noch einen Stimmungsaufheller braucht, macht schnell einen Temin.
